Die ca. 20 km lange Wesermeile sollte unser eher durchwachsenes Regattajahr 2013 beschließen.
Nach dem Motto „das ziehen wir jetzt auch noch durch“ stieg bei erneutem akuten Paddlermangel
quasi das letzte Aufgebot in Vlotho in unsere(n)? Wickie.
Über mögliche Platzierungen mochte man nicht nachdenken: neben der fehlenden Grundlage aus dem
ausgefallenen Wintertraining, waren zum Einen auch die paar Vorbereitungseinheiten nach der
Sprintsaison sehr spärlich besucht, zum Anderen waren schwächere Teams auf der Starterliste
absolute Mangelware.
Wir starteten als 7. Team hinter den Underwaters, nach uns die Full Pipes und die Favoriten aus
Hannover, die Langstreckenspezialisten der Limmerixx sowie die HKC Unitas.
Der Start klappte super, fast zeitgleich mit dem „Ab“-Signal preschten wir über die Startlinie.
Nach 3-4 Kilometern hatte man auch das Gefühl das der Abstand zu den Underwaters geringer geworden
wäre, ein guter Anhaltspunkt, was die Berner in diesem Jahr auf der Langstrecke leisten konnten
hatten wir ja schon in Hamburg gesehen. Aber dann kam der Punkt wo unsere Defizite immer deutlicher
wurden. Trotz allem Einsatz fielen wir plötzlich immer weiter hinter den UWDs zurück, kein Wunder
wenn nur gut die Hälfte der 18 Paddler halbwegs auf einen Halbmarathon vorbereitet ist. Von hinten
wurden die Trommelschläge immer lauter und kurz vor der Porta kam die Schreckensnachricht von
Stephan, die Full Pipes würden gleich zum Überholen ansetzen. Kurze Zeit später tauchten links
neben uns die Limmerixx auf. Ich müsste jetzt lügen nicht erleichtert gewesen zu ein. Das bedeutete
zwar 2 Minuten Zeitverlust auf die Kanuten aus Limmer, aber besser als vom Lokalkonkurrenten
„überrundet“ zu werden. Ich bin ganz sicher andersherum wäre es genauso gewesen. Während des kurzen
aber knackigen Kampfes mit den Limmerixx überholten wir die Stromschnellen, mussten die Hannoveraner
dann aber recht schnell ziehen lassen. Trotzdem: die direkte Konfrontation hatte noch mal Adrenalin
ausgeschüttet und wir fuhren mit Schwung an der KSG vorbei, durch die Wende an der Fußgängerbrücke
und kämpften uns dann gegen die Strömung bis ins Ziel.
Klar war: wir hatten als Team angesichts der Voraussetzungen super gekämpft!
Klar war aber auch: die Underwaters waren schneller gewesen, die Limmerixx und auch HKC Unitas
sowieso. Zu den Vollbrettern konnte man nicht viel sagen da sie von vorne fahren mussten, aber
vermutlich waren auch die vor uns. Und dann?
Nach Aussagen von Full Pipes an Land und einem eigenen
Stoppergebnis lagen wir vor ihnen, Platz 5 stand plötzlich im Raum, das wäre super. Zufrieden wurde
auf die Siegerehrung gewartet. Das man dann als Siebter aufgerufen wurde kam doch sehr überraschend.
Sechs Sekunden hinter den Biergermeistern und acht Sekunden hinter den Full Pipes.
Natürlich kann man mit dem Ergebnis leben, aber nach den vorherigen Nachrichten war es dann halt
doch recht enttäuschend, zumal dieser Halbmarathon für viele von uns die schlimmste Plackerei in
einem Drachenboot war an die man sich erinnern konnte.
Hoffentlich sind wir im nächsten Jahr wieder besser vorbereitet!